Dienstag, 14. Oktober 2008

LA PAZ

La Paz ist der Regierungssitz Bolivien (Hauptstadt ist Sucre) und hat nicht mal eine Million Einwohner, für eine lateinamerikanische Großstadt sehr ungewöhnlich. Wenn man die Aussenbezirke "El Alto", "Viacha" und "Achocalla" mit einschließt kommt man auf etwas mehr als 2 Millionen Einwohner, verglichen mit 12 Millionen in Lima gerade zu lächerlich. Insgesamt hat Bolivien ca. 9 Mill. Einwohner, dass ist immer noch weniger als Lima Einwohner hat.

La Paz liegt aus 3.500 Meter in einem tiefen Canyon, wie in einem großen Kessel. Die Anfahrt und Sicht auf La Paz ist atemberaubend. Die Stadt wird vom mächtigen Ilimano (6.439 m) mit seinen drei Gipfeln beherrscht.

Die Wohnviertel weisen eine deutliche Übereinstimmung zwischen Höhenlage und sozialem Status auf: je höher die Lage, desto ärmer die Bewohner und umgekehrt.

Ich fühle mich in dieser sonnigen Stadt sofort wohl. Das Stadtbild ist sehr andin geprägt, viel stärker als in Lima. Insbesondere die Frauen mit ihrer typischen Tracht mit Hut prägen dieses Bild. Es ist ein Bild voller Gegensätze. Hier fliesst traditionelles und modernes zusammen: Indigene Märkte- schicke Botiquen, koloniale Häuser - Betonklotz-Bauten, Supermärkte - Strassenstände, "Andinos" -"Weiße" etc. Es ist noch viel wuseliger als in Lima mit seinen ganzen ambulanten Händlern auf der Strasse, die alles verkaufen was man so braucht. Nichts desto trotzt erscheint es mir ruhiger und nicht so hektisch und aggressiv wie Lima. Es wird weniger gehupt und auch ein kleines bisschen rücksichtsvoller Auto gefahren.

Besonders beeindruckt hat mich ein riesiger Markt mitten in der Stadt: Erdbeere, Papaya, Mangogeruch steigt mir in die Nase. Manchmal auch der Geruch von ungekühltem Hühnchen oder Rind. Der ungekühlte Fleisch-Anblick ist - am mehr oder weniger frühen Morgen - etwas weniger erträglich. Menschenmassen schlängeln sich zwischen den Ständen her. Wir sind die einzigen Touristen. Unsere Kamera wird manchmal freundlich, manchmal mit Beschimpfungen wahrgenommen. Aber sie faszinieren mich immer wieder diese Märkten: die Vielfalt, die Gerüchen, das Chaos und besonders die faltigen und bildbändern sprechenden Gesichter und Hände der Menschen.

Hier ein paar Bild-Eindrücke vom Marktgeschehen


Obst, Obst, Obst


Blumenstand


Verschiedenen Bananensorten



Frischer Fisch - nur für wie lange ohne Kühltheke?


Getrocknete Pfirsiche


CHUNO - Getrocknete Kartoffel


Hüte


Und hier wurde ich als Paparazzi enttarnt :-)

Das wars mit Bildeindrücken aus La Paz!

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