Die Mitarbeiter
Schon der Eintritt in den Supermarkt läst einen staunen. Eine Herrscharr von jungen Mädchen und Jungs, alle in roter Uniform wuseln vor sich hin. Die Jungs mit einem Käppi und die Frauen alle mit dem gleichen Dutt und exakt dem gleichem Make-up. Alle sind auf kundenfreundlichkeit trainiert. Ich habe noch nie einen unfreundlichen Mitarbeiter bei Wong getroffen, egal wie genervt oder unfreundlicher der Kunde war. Das ist in der Dienstleistungswüste Lima außergewöhnlich.
Eintüt-Schlepp-Service
Besonders interessant ist aber die amerikanischeDienstleistung -Eintüt-Schlepp-Service-Mentalität. Das ging am Anfang natürlich gar nicht und ich habe immer alles in meinen Rucksack gepackt. Inzwischen gibt es Tage an denen ich mir gerade zu genüsslich alles einpacken lasse. Das Obst in eine Tüte und die Milchtüte auf jeden Fall separat, sie könnte sonst die Zeitung in der gleichen Plasikttüte kontaminieren und das möchte ich natürlich auf gar keinen Fall. Und letztens habe ich es sogar geschafft mich nach Hause begleiten zu lassen und mir einen 20 l Kanister Wasser und 10 kg Holz (das habe ich getragen) in die fünfte Etage meines Hauses ohne Aufzug schleppen zu lassen. Ich war fast ein bisschen Stolz, irgendwie kostet es mich Überwindung mich auf soviel Service ein zu lassen.
Zu den Stosszeiten plätschert einem beim Eintritt schon Klaviermusik entgegen. Dazu läuft eine Heerschar von Mädels mit Tabletts und Probierhäppchen durch den Markt: Joghurt, Käse, Nudeln, Wein etc. Und die Limeños lieben diesen Service, zumindest die reichere Oberschicht, den einkaufen bei Wong ist nicht das billigste Vergnügen. Aber es gibt auch keinen Supermarkt der diesen einzigartigen, Schlemmer- Probier, Tüten- Schlepp und Vielfalts -Angebot zu bieten hat. Wo sonst bekommt man deutschen Hefeweizen inklusive Originalgläser?
Wie kommt man an seine erste Pfandflaschen?
Erwähnenswert wäre allerdings noch die Pfand-Geschichte. Man kann im Wong Pfandflaschen kaufen und diese dort auch wieder abgeben. Soweit so gut. Aber was macht man, wenn man ein Bier kaufen möchte und noch keine Pfandflasche hat. Ehrlich gesagt hat man ein Problem. Denn trotz aller Service-Orientierung bleiben die Verkäuferinnen an der Kasse hart: Ohne Pfandflasche keine neue Flasche. Es hat schon mehreren Ausländern Diskussionen gekostet, das Argument : „aber woher soll ich denn dann eine leere Flasche herzaubern“, zählt kein bisschen und läst die Kassiererin kalt, natürlich mit einem bedauerlichen aber sehr freundlichen Lächeln. Die Diskussion ist nicht zu gewinnen, aber dafür gibt es ja noch meinen Kiosk gegenüber, der kann das interessanterweise auch so.
Vorreiter im Recyling
Unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang aber nicht bleiben, dass WONG Vorreiter in Sachen Recycling ist. Hier können Batterien, Glas, Plastik und Papier abgegeben werden. Das kommt meiner deutschen Trennkultur natürlich sehr entgegen. Wong ist ein echter Luxus-Supermarkt, aber auch Vorreiter in Sachen Umwelt.
Wong ist für mich mein Lima-Peru Barometer. Es gibt Tage da kann ich es nicht ertragen das jemand hinter mir steht, meinen Einkaufswagen ausräumen will, alles in 10 Tüten packt und auch die ewig gleiche Frage Boleata o Factura kann mich aus dem Gleichgewicht bringen. Der Genervheitsgrad in einer anderen Kultur zu leben gehen dann gleich 100%, das Baraometer steht auf schlechtem Wetter. An anderen Tagen hingegen finde ich es Klasse und uch 10 Plastiktüten können mich nicht aus der Ruhe bringen. Das Kulturbarometer steht auf schön!
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