Mittwoch, 14. November 2007

Entdeckungen in der Selva: Castañas, Cashewnüsse, Balsaholz und vieles mehr...

Im Büro haben wir uns schon oft über einen Betrieb unterhalten der gerne eine Wildsammlung von Castañas zertifizieren möchte. Für mich war immer klar das wir über Kastanien spechen, sicherlich eine andere Art als bei uns aber was sonst sollen Castañas sein!? Der Name ist doch sehr eindeutig. Tja, weit gefehlt, ein Besuch in de Selva hat diesen Irrtum aufgedeckt.

Ich sitze also im Regenwald auf einer Estancia, beim Frühstück als unser Führer Leo mit einer Art Kokosnuss ankommt und fragt ob wir diese Frucht kennen. Obwohl ich ja bei Früchten sehr neugierig und probierfreudig bin habe ich keine Ahnung was er da in seinen Händen hält. Er erklärt uns dass dies eine Castaña ist. Ah, ich bin schon hoch erfreut, dass ich mir endlich ein Bild machen kann von dieser Frucht auch wenn dieses kokusnussartige Gebilde so gar keine Ähnlichkeit hat mit unserer Kastanien. Leo erklärt uns weiter, dass sich in der Schale mehrere Nüsse befinden.

Dann geht es ans aufmachen der Frucht, was nicht so leicht ist. In freier Wildbahn werden diese Früchte gerne von Affen, in dem sie diese gegen einen Stein hauen, geöffnet. Leo nimmt sich die Machete und haut gezielt immer wieder in die gleiche Kerbe und siehe da die Frucht öffnet sich. Und was finden wir vor Paranüsse!!!!!!

Meine Güte wie erstaunlich das man keine Ahnung hat wie diese Früchte wachsen, wo sie doch auf jeden Weihnachtsteller gehören. Ich habe das Gefühl heute richtig was entdeckt zu haben und freue mich wie ein Schneekönig über mein neu errungenes Wissen. Den Baum sehen wir dann später auch noch. Ein großer Laubaum und oben in hoher Höhe baumeln die Paranüsse in ihrer Kokusnussverpackung. Ehrlich gesagt sieht das ein wenig albern aus, wenn ihr Euch mal eine Buche nur viel größer mit solchen Früchten vorstellt.

Balsaholz
Und dann habe ich noch Bekanntschaft mir dem Balsabaum geschlossen. Ein Holz meiner Kindheit, aus dem mein Vater uns immer Boote geschnitzt hat und uns immer damit fasziniert hat wie leicht dieses Holz ist. Auch meine beiden Architekten-Freunde, die mit unterwegs waren kennen dieses Holz nur all zu gut vom Modell bauen.

Cashewnuss
Dann ist da noch der Cashewnussbaum zu erwähnen. Die eigentliche Nuss die wir essen, sitzt wie eine Ankerfrucht unten am Apfel. Lustigerweise essen die Bewohner in der Selva nur den Apfel bzw. machen Erfrischungsgetränke daraus. Die Nuss wird kaum verwendet. Ein Bauer, bei dem wir ein Boot mieten, staunt als ich ihm erzähle wie teuer 100g Cashewnüsse in Deutschland sind.

Gesehen haben wir noch viele verschiedene Vögel, neue Früchte, Palmen, Seeotter….. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf meinen nächsten Ausflug in die Selva und weitere Endeckungen.

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